Sonntag, 24. August 2014

Life is better at the beach!

Die ganze Zeit am Strand liegen, mich von der Sonne bräunen zu lassen und im Meer zu schwimmen
... ich hab ein Leben!

Mein Wochenende bagann damit, dass ich zum ersten Mal so richtig erfahren habe, was die brasilianische Pünktlichkeit bedeutet, denn am Freitag wurde mir erzählt, dass ich den nächsten Morgen nicht bis Mittags im Bett liegen bleiben kann, weil wir um 10 Uhr zum Strand gehen wollten. Also stand ich morgens rechtzeitig auf und war kurz vor 10 fertig zum losgehen. Meine Familie ist um die Zeit aber gerade erst aus dem Bett gekrochen und am Strand waren wir auch erst nach 12 Uhr.



          
 Zum Strand sind es von meinem Haus nur knapp 15min Fußweg, also wirklich nicht weit. Und das Wetter war gerade zu perfekt, um sich mit einer Kokosnuss in den Sand zu setzten und den Wellen dabei zuzusehen, wie sie sich überschlagen oder sich das kühle Meerwasser um die Füße spühlen zu lassen. Mit dem Baden ist das hier nicht ganz so einfach, denn im flachen Teil des Wassers gibt es große Steine, die ganz schön gefährlich werden können. Während einem im einen Moment das Wasser gerade mal bis zu den Knien reicht, kann es einem auch bei der nächsten Welle schon bis zum Hals stehen. Ich ließ das Schwimmen aber trotzdem nicht unversucht. 

Heute, also Sontag, fuhr ich mit dem Bus mit meiner Tante und meinem Cousin zu einem anderen Strand, dem Praia de Jacuipe, von dem mir meine Gastfamilie schon viel erzählt hat. Und sie hatten absolut recht, als sie sagen, dass dieser Strand wunderschön ist. Er liegt genau an dem Ort, wo ein Fluss im Meer mündet. Dadurch vermischen sich beide Gewässer und die flache Mündung eignet sich super, um dort baden zu gehen. Nachmittags gingen wir dann zu der zweiten kleinen Wohnung, die meine Gastoma nahe des Strandes hat und aßen dort etwas. Etwas später fuhren wir dann alle zusammen zurück. Der Bus war völlig überfüllt und ich war froh, dass ich den letzten Sitzplatz ergattern konnte. Trotzdem bin ich während der Fahrt eingeschlafen und hätte meine Familie mich nicht geweckt, würde ich jetzt vielleicht immer noch mit dem Kopf am Busfenster lehnen. Aber ich bin ja zum Glück wieder Zuhause angekommen und schaue mir gerade die brasilianische Variante von Let's Dance an.

 Alles Liebe und meinen lieben Freunden aus Cottbus einen guten Start in die Schule morgen ;)
Lena


Samstag, 16. August 2014

Der erste Schultag

Dienstag war der Tag, vor dem ich mich immer etwas Angst hatte - der erste Schultag.

Früh am morgen musste ich mich gegen 5 Uhr aus dem Bett quälen, weil die Schule hier schon um 7 beginnt. Und dabei dachte ich immer schon, dass der Unterricht in Deutschland schon viel zu zeitig anfängt. Dafür bin ich aber auch meistens schon um 12.30 Uhr zu Hausse, was natürlich auch nicht schlecht ist. Auf meine neue Schule, das Colégio Mendel, gehen neben mir auch noch zwei andere AFS'er, einer von ihnen geht sogar in meine Klasse.

Als ich zum ersten Mal in die Schule kam, war ich mehr als überrascht, auf positiver Weise, denn meine Schule in Brasilien ist um einiges schöner und moderner, als meine in Deutschland. Sie hat einen Pool und eine riesige Sportanlage und sieht allgeinem sehr amerikanisch aus. Vor allem die Stühle und Tische erinnern das, was man bei amerikanischen High School filmen immer sieht. Auch der Unterricht ist absolut ANDERS! Hier verschieben die Schüler ihre Tische und Stühle ständig und verändern immer wieder die nicht vorhandene Sitzordnung, reden im Unterricht laut miteinander, liegen mit dem Kopf auf der Bank und schlafen oder spielen mit dem Handy herum. Das im Klassenzimmer mal Ruhe herrscht ist absolut selten und wenn es doch mal vorkommt, steht im nächsten Moment jemand auf und geht ungefragt aus dem Raum, um etwas zu trinken oder um auf Toilette zu gehen. Wirklich unter Kontrolle hat der Lehrer seine Schüler hier nicht, aber die nehmen das ziemlich locker, quatschen mit den Schülern und machen Witze. Allgemein finde ich das Verhältnis zu ihnen hier als viel vertrauter. Wo man in Deutschland doch eher distanzierter miteinander umgeht, wird hier der Lehrer auch mal in den Arm genommen oder ihm über die Glatze gestreichelt.

Vom Unterricht an sich verstehe ich nicht wirklich viel und kann mir und manchmal an den Tafelbildern ausmalen, worum es gerade geht. Aber mir ist schon ein paar Mal aufgefallen, dass ich die Unterrichtsthemen schon viel früher behandelt hatte, was es mir etwas einfacher macht zu verstehen, worum es gereade geht. Was den Unterrichtsstoff betrifft, hängen die Brasilianer unserem deutschen Bildungssystem wohl etwas hinterher, was mich aber auch gar nicht so sehr wundert, denn wirklich aufpassen tut im Unterricht ja keiner.

Die Leute in meiner Klasse sind wirklich alle sehr nett, auch wenn nur wenige von ihnen Englisch sprechen und kamen gleich in der ersten Pause auf mich zu, sodass es mir nicht schwer gefallen ist, schon ein paar erste Freunde zu finden.

Zur Schule und zurück muss ich jeden Tag mit dem Schulbus, in dem neben mir noch lauter kleine Kinder mitfahren, die an meinem ersten Tag alle mit mir reden wollte und natürlich so gut wie kein Englisch sprachen. Ihr könnt euch jetzt sicher vorstellen, wie ich dort zwischen lauter kleinen durcheinander redenen Kindern sitzte und versuche irgendwie auf all ihre Fragen zu antworten.

Bis bald,
Lena






Dienstag, 12. August 2014

Erste Tage, Eindrücke, Begegnungen, Erlebnisse

Oi, meu Amigos!

Es tut mir Leid, dass ich mich jetzt so lange nicht gemeldet habe, aber hier ist einfach so viel los, dass ich nicht die Zeit hatte alles aufzuschreiben, was ich bisher erlebt hatte.

Am 7. August waren wir dann also überpünktlich - wie typisch deutsch - am Frankfurter Flughafen und trafen nach und nach auf die anderen Austauschüler. Manchmal hatte ich das Gefühl, meine Eltern sind noch aufgeregter, als ich selbst. Wir hatten nur knapp 10 Minuten Zeit um unsere Eltern und Freunde noch ein letztes Mal in die Arme zu nehmen und uns zu verabschieden, dann ging es los. Beim Einchecken zitterten mir noch ganz schön die Hände, weil ich knapp 2kg Übergepäck in meinem Koffer hatte, aber AFS hatte uns da ganz umsonst Angst gemacht und ich bekam mein Ticket ohne Probleme. Die Zeit am Flughafen verging ganz schnell, woran unsere Aufregung sicher nicht unschuldig war. Diejenigen, die schon vorher spekuliert hatten, dass wir mit der Fanhansa fliegen werden, sollten auch Recht behalten, denn ein wenig später saßen wir alle zusammen in dem Flugzeug, mit dem auch die Fußballfans von der WM in Brasilien geflogen sind. In der Luft gab es dann gegen 1 Uhr Abendessen und danach ging das Licht aus und im Gegensatz zu allen anderen habe ich kein Auge zu bekommen. Wie man in Flugzeugen schlafen soll ist und bleibt für mich ein Rätsel. Dafür hatte ich dann genug Zeit alle möglichen Filme zu schauen, die die Lufthansa zu bieten hat.  Nach 12 Stunden in der Luft landeten wir dann noch einen Blick das Cockpit werfen und hatten noch etwas Zeit zusammen. Ich war dann eine der Ersten, die weiterfliegen konnte. Zusammen mit einer weiteren Deutschen, einem Dänen und einem Amerikaner ging die Reise weiter nach Salvador, wo ich dachte vielleicht etwas schlafen zu können... ein schreiendas Baby hatte da andere Pläne. Tot müde kam ich dann in Salvador an, holte meinen Koffer und wurde von meiner Gastschwester, ihrer besten Freundin und dem ganzen AFS-Komitee begrüßt. 
Zusammen fuhren wir in mein neues Zuhause, wo ich dann auch den Rest der Familie kennenlernte, Lasange aß und ein bisschen von meiner Reise berichtete. Etwas später wurde mir die Stadt gezeigt und nach dem Abendessen, konnte ich nach bestimmt 40 Stunden ohne Schlaf endlich ins Bett. 

Mit der Fanhansa nach Sao Paulo!

Einmal um die Welt...

Im Cockpit ...
... der Fanhansa!!!





Über den Wolken..auf dem Weg nach Salvador


Am nächsten Tag bekam ich meinen Jetlag zu spüren. Ich wachte ziemlich zeitig auf und war dann natürlich auch müde, aber da muss ich durch. Vormittags begleitete ich meine Gastschwester in die Stadt, weil sie zum Arzt musste. Wir mussten mit dem Bus dort hin fahren - in Brasilien ist das immer ein kleines Abendteuer, denn die Straßen sind nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Wenn man sich hier nicht festhält, sitzt man schnell mal neben dem Sitz. Zwischen durch steigen immer wieder Straßenhändler ein, die Bonbons, Früchte, Chips und sogar Zahnbürsten verkaufen wollen und dann war da noch der Typ, der so geblendet von meinen blonden Haaren war, dass er meinte Nummer haben wollte. Bekommen hat er sie natürlich nicht. Dann trafen wir einige Ihrer Freunde in der Stadt und sind dann mit 7 Leuten in einem Auto zu einer ihrer Freundinnen gefahren, um dort Mittag zu essen, brasilianische Musik zu hören, viiiiele Fotos zu machen und den schönen Ausblick über das Tal zu genießen. Der eine kleine Junge hatte sogar extra Brigadeiros für mich gemacht. Von den Gesprächen hatte ich kaum was verstanden. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn man weiß, dass alle über einen reden, aber man selbst nichts davon mitbekommt oder mitreden kann. Später,als wir wieder zu Hause waren wurde ich noch der halben Nachbarschaft vorgestellt und dann war der erste Richtige Tag in Brasilien auch schon zu Ende. 




Sonntag habe ich bis 12 Uhr geschlafen - etwas Schlaf nach zu holen war dringend nötig, denn die vergangenden Tage waren mehr als Anstrengend. Nachmittags wurde ich zu Freunden meiner Gastschwester mitgenommen. Die Gastfreundschaft der Brasilianer ist wirklich beeindruckend. Egal, zu wem ich hier gehe, ich bin immer Willkommen und jeder will mit mir reden oder bietet mir essen an. (ohh ich werde fett sein, wenn ich zurück komme :D ). Die Familie bei der ich war hatte 12 Hunde und wenn dann der Fernseher läuft, brasilianische Musik spielt, alle außer ich selbst Portugiesisch reden und 12 Hunde auch noch etwas zu sagen haben, bekommt man solche Kopfschmerzen, dass man sich schon nach der Ruhe sehnt, die einen im kuschligen Bett erwartet.


Eigentlich wäre der Montag mein erster Schultag gewesen, aber hier war irgendein besonderer Tag, so dass ich frei hatte und den Vormittag mit meiner Tante und meinem Cousin verbringen konnte, um dann Nachmittags mit ihnen das erste Mal zum Strand zu gehen. Das Meer ist nur knapp 15 Minuten Fußweg von meinem Haus entfernt. Der Blick ist wirklich überwältigend und das Meer ganz warm. Überall wachsen Palmen und Kakteen, ganz anders, als an der heimischen Ostsee. Werdet blos nicht neidisch, wenn ihr jetzt die Bilder seht!! 





 
Ich bin froh sagen zu können, gut angekommen zu sein und dass sich meine Familie so herzlich aufgenommen hat, dass ich mich gut einleben und die ersten Tage genießen konnte. Ich sage immer, wenn mich jemand fragt, wie es hier ist :"Es ist nicht besser oder schlechter - es ist einfach anders!"

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine ersten Tage hier geben - auch wenn es doch eher die Aufzählung meiner Tagesabläufe war. 

Alles Liebe und bis bald 
Lena

Dienstag, 5. August 2014

Até logo - Auf Wiedersehen, bis nächstes Jahr!

Das hier ist mein letzter Post aus Deutschland und ich weiß nicht recht, ob ich mich freuen oder traurig sein soll, denn mir wird plötzlich so bewusst, dass es für einige Dinge vorerst das letzte Mal war, wie mit meiner Familie "deutsch" essen, Zuhause Duschen oder in meinem Bett schlafen, bevor ich aufbreche und alles für ein Jahr hinter mir lasse.

Die letzten Tage habe ich genutzt um noch etwas mit meinen Freunden zu unternehmen und mich von ihnen zu verabschieden, auch wenn es mir nicht sehr leicht viel. So ein Abschied schmerzt irgendwie immer, auch wenn man sich schon sehr lange darauf freut. Das tolle Abschiedsgeschenk, was sie mir mit auf den Weg gegeben haben, wird sie aber sicher nicht in Vergessenheit geraten lassen.

Ich will mich an dieser Stelle auch bei meinen Freunden bedanken für schöne Gespräche, tolle Partys, eure grenzenlose Kreativität und dass ihr immer für mich da seit. Und nicht zu vergessen sind da auch noch meine Eltern, ohne die der Traum vom Auslandsjahr - nicht nur finanziell gesehen - undenkbar und auch nur ein Traum geblieben wäre.

Damit es jetzt nicht zu sentimental wird will ich euch noch etwas Organisatorisches mitteilen: Morgen werde ich mit meinen Eltern und meiner Schwester zu einer Freundin fahren, die zufällig auch mit mir nach Brasilien geht und dort übernachten, um dann am nächten Tag mit unseren  Familien zum nahegelegenen Frankfurter Flughafen zu fahren. Der Flieger startet um 21:55 Uhr und ca. 3 Stunden vorher müssen wir schon dort sein. Nach dem 12 stündigem Flug nach Brasilien kommen wir gegen 5 Uhr (brasilianischer Zeit) in Sao Paulo an. Für sie geht dann die Reise weiter nach Belo Horizonte und für mich zum Flughafen von Salvador, wo ich nach einem weiteren 2-stündigem Flug gegen 13 Uhr endlich meine Gastfamilie in die Arme nehmen kann.

Ich freue mich schon darauf euch das nächste Mal berichten zu können, dann wahrscheinlich aus meinem Zimmer in Brasilien.

Ich wünsche euch eine tolle Zeit und denkt immer daran: " Egal wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun." Ich gehe jetzt meinen. Und ihr?

Alles Liebe und bis bald, 
Lena