Sonntag, 25. Mai 2014

Glückstreffer

Ich habe das große Gück endlich die Bestätigung meiner Gastfamilie erhalten zu haben!

Bei einem der Vorbereitungscamps sollten wir noch überlegen, was unsere maximalen Erwartungen an unsere Gastfamilie sind und ich habe auf meinen Zettel geschrieben, dass ich gerne in den Nordosten des Landes in eine Stadt am Strand, nicht weit weg von einer Großstand möchte und am liebsten eine etwas ältere Schwester und eine Katze hätte. Das ganze war mehr Wunschdenken und ich hielt es für ziemlich unrealistisch, weil ich mir im voraus immer schon gesagt hatte, dass ich mir gar nicht so hohe Erwartungen haben möchte, um am Ende nicht enttäuscht zu sein, falls doch nicht das eintrifft, was ich mir gewünscht hatte.

Umso größer war dann natürlich die Freude, als ich dann den Brief mit der Bestätigung meiner Gastfamilie aus dem Briefkasten holte, denn meine Familie ist ein wahrer Glückstreffer. Das nächste Jahr werde ich im wunderschönen Lauro de Freitas, was laut der Beschreibung meiner Familie knapp 10 Minuten mit dem Auto von der drittgrößten Stadt Brasiliens, Salvador da Bahia, entfernt liegt, verbringen. Noch völlig unwissend habe ich den Ort natürlich erstmal gegoogelt und nur Strandbilder zu sehen bekommen - ich war natürlich am ausflippen vor lauter Freude. Ich hatte mich schon irgendwo im Urwald zwischen riesigen Spinnen, Schlangen und Tigern gesehen, aber da ist mir der Strand, der übrigens nur knapp 2km von meinem Haus entfernt liegt, natürlich um einiges lieber.
Meine Familie besteht aus meiner Gastoma, meiner Gastmutter, ihren beiden Schwestern (wenn man es so nennen möchte, sind es meine "Gasttanten") und ihrer 20 jährigen Tochter. Es ist eine total liebenswerte und lebensfrohe Familie, die sich für Sport, Musik und Reisen interessiert und viel Zeit draußen verbringt. Dass wir so viele Interessen teilen, machte sie gleich von Anfang an total sympathisch und bei so vielen Leuten in einem Haus kommt sicher selten lange Weile auf. Ich muss mich jetzt aber mit dem portugiesisch lernen ranhalten, denn außer meiner Gastschwester spricht keiner aus der Familie Englisch. Aber vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht, denn umso schneller werde ich die Sprache sprechen können. Außerdem hat die Familie noch einen Hund und zwei Katzen. Die können meinen treuen Stubentiger sicher nicht ersetzten, aber immerhin habe ich ein paar Vierbeiner um mich herum, sogar gleich drei auf einmal.

Ein paar Tage später, als der Prüfungsstress in der Schule dann endlich vorbei war, schrieb ich die erste Mail an meine Gastschwester und schnell folgte auch ihre Antwort. Nachdem ich gestern drei Stunden mit ihr via Facebook gechattet habe, weiß ich auch schon viel mehr über sie und die Familie. Sie verbringt viel Zeit am Strand, oder an einem ihrer Lieblingsplätze bei einem Leuchtturm, liebt Katzen so sehr, wie ich und kann Tanzen (wie untypisch für Brasilianer) überhaupt nicht leiden. Auch hat sie mir viel von meiner zukünftigen Schule (Colégio Mendel) erzählt und ein paar ihrer Lieblingsgerichte gezeigt. Die sahen so lecker aus, dass ich in Brasilien schonmal nicht verhungern werde.


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